Freitag, 1. Februar 2013

Kurzportrait: Leopoldine von Österreich, Kaiserin von Brasilien (1797-1826)


Erzherzogin Maria Leopoldine Josepha Caroline von Österreich wurde am 22. Januar 1797 in Wien, Österreich geboren.

Ihre Eltern waren Kaiser Franz I. von Österreich (1768–1835), der bis 1806 als Franz II. der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation war, und dessen zweiter Gattin der Prinzessin Maria Theresia von Neapel-Sizilien (1772–1807).

Schon früh interessierte sich Erzherzogin Leopoldine für Botanik und Mineralien, mit beidem wird sie sich auch in ihrer neuen Heimat beschäftigen.

Nachdem Leopoldines ältere Schwester Marie Louise (1791–1847), im Jahre 1810 Napoleon Bonaparte (1769–1821) heiraten musste, wurde nach einem Bräutigam für sie selbst gesucht.
Der österreichische Staatsmann Fürst von Metternich fand ihn schließlich im Hause Braganza.

Am 13. Mai 1817 heiratete Leopoldine per procurationem ("Trauung per Stellvertreter") den Kronprinzen Pedro von Portugal (1798–1834).
Das Paar wird später, am 6. November 1817 in Rio de Janeiro, noch persönlich getraut werden.

Der portugiesische Königsfamilie war vor der französischen Besatzung Portugals nach Brasilien geflohen und residierte nun in Rio de Janeiro. Die neue Kronprinzessin machte sich auf den langen Weg nach Brasilien, nach drei Monaten auf See erreichte sie ihr Ziel.

Leopoldine lebte sich schnell ein und mischte sich, da ihr Ehemann nicht besonders intelligent war, auch in die Politik ein.
Ihr ist es zu verdanken, das Brasilien am 7. September 1822 unabhängig und Kaisertum wurde.  


"Der Apfel ist reif, pflücke ihn jetzt, sonst wird er faul.."
Leopoldinne an ihren Gatten Pedro,
kurz vor der Brasilianische Unabhängigkeitserklärung an Portugal


Kaiserin Leopoldine musste im Privatleben einige Schicksalsschläge hinnehmen, von den sieben Kindern die sie zur Welt brachte, starben drei früh. Von den vier überlebenden Kindern sind besonders diese beiden interessant: Die älteste Tochter wird nach dem Rückstritt ihres Vaters als König von Portugal die neue Königin Maria II. von Portugal (1819–1853), und der einzige Sohn Pedro II. (1825–1891), der seinem Vater auf den Thron nachfolgen und der letzten Kaiser von Brasilien wird.

Die Ehe des Kaiserpaares wird mit der Zeit auch immer schlechter, Pedro I. bringt sogar seine erklärte Mätresse als Hofdame im Gefolge seiner Frau unter, und lässt die uneheliche Tochter aus dieser Beziehung mit den Kindern Leopoldines erziehen.

Diesen Demütigungen lässt der Kaiser Misshandlungen gegen seine Ehefrau folgen, die schwanger ist und ihr Kind deshalb verliert.
Genau 10 Tage nach der Fehlgeburt stirbt Leopoldine mit 29 Jahren am 11. Dezember 1826 im Palast Boa Vista bei Rio de Janeiro.

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